Bautagebuch - Einsatzleitwagen 2


In Bezug auf die Neubeschaffung eines Einsatzleitwagen 2 wird im Folgenden der Aufbau des Fahrzeuges in einem Bautagebuch festgehalten:

1. Beschluss einer Beschaffung eines Einsatzleitwagen UG-ÖEL

 

Umfang:

- Fahrzeug auf einem 10t Fahrgestell

- Kofferaufbau:

  • Raum A: Fahrgastraum
  • Raum B: Besprechungsraum für sechs Personen mit Arbeitsplatz zur Dokumentation
  • Raum C: Kommunikationsraum mit zwei statischen und zwei mobilen Arbeitsplätzen
  • Raum D: Technikraum

- Stromerzeuger

- Klimaanlage

- Redundanzsysteme

- Kommunikationsarbeitsplätze mit Bedieneinrichtungen

- Stabsraum inkl. EDV-Technik/Kommunikation unabhängig vom ELW

- Sat.-Anlage; Internet; W-Lan; LTE

- Grüne Kennleuchte

- Antennenmast

- 5 MRT

- 8 HRT

 

 

2. Ausschreibung

 

Gemäß der Ausschreibung wird der Auf- und Ausbau des Einsatzleitwagen durch folgende Firmen vorgenommen:

 

Firma Daimler Mercedes: Fahrgestell

 

 

Firma Jahn: Beladung

 

Firma Compoint: Aufbau

 

 

3. Lieferung des Fahrgestells

 

Am Freitag den 03.03.2017 konnten fünf Kameraden der IuK-Einheit das Fahrgestell für den neuen Einsatzleitwagen 2 bei Mercedes in Wörth am Rhein entgegennehmen.

 

Der künftige ELW 2 wird auf einen Mercedes Atego mit Euro 6 Motor und 238 PS aufgebaut.

 

Ein herzlicher Dank gilt Simon Huber von Mercedes Benz, der die Beschaffung des Fahrgestells nach der Ausschreibung begleitet hat.

Ebenso bedankt sich die IuK-Einheit bei der Firma Wüst und Weigand in Gunzenhausen für die gute Zusammenarbeit.

4. Bestellung der Beladung

Folgende Gegenstände werden für den Einsatzleitwagen beschafft:

  • Stromerzeuger ENDRESS ESE 1408 DBG ES DIN Super Silent Plus
  • Leitungsroller DÖNGES 400/230 V
  • FireCAN-Schnittstelle ENDRESS

Besonderheit:

 

Multicopter der Firma DJI: Typ Matrice 210

 

Ausstattung:

  • DJI Zenmuse XT Wärmebildkamera Performance Flir 336-9mm
  • DJI Zenmuse Z3 Echtbild
  • 6 Akkus

Der Multicopter wird in erster Linie dem Einsatzleiter zur Verfügung stehen, um die Erkundung der Schadenstellen durch Luftbilder zu komplettieren. Der vielfältig einsetzbare Multicopter ist ebenfalls für den Einsatz bei Personen-/Vermisstensuchen aus der Luft prädestiniert. Die Kameras verfügen über eine Echtbild- und Wärmebildfunktion und werden aus dem Einsatzleitwagen von zwei Personen gesteuert. Dies wird durch eine Livebildübertragung unterstützt. Bei einer Flugzeit von 30 Minuten bietet sich dem Einsatzleiter ein erheblicher Vorteil. So kann beispielsweise ein unnötig hoher Löschwassereinsatz verhindert werden, indem die Notwendigkeit zuvor aus der Luft durch eine Beurteilung des Gesamtobjektes bestimmt wurde. Sechs Mitglieder der IuK-Einheit werden geschult und auf dem Gerät ausgebildet.

 

 

5. Erstes Aufbaugespräch bei der Firma Compoint

 

Beim ersten Aufbaugespräch im Hause der Firma Compoint wurde zunächst die Entkopplung der fünf MRT besprochen. Ebenfalls war es eines unserer Anliegen, dass die Bedieneinheiten des Fahrers und des Beifahrers auf alle Funkverkehrskreise zugreifen können müssen und die Internetversorgung über eine Sat.-Anlage sichergestellt ist. Dies soll ebenfalls für den Stabsraum gelten, welcher von uns im Katastrophenfall bedient und betrieben wird. Entsprechende IuK-Technik wurde unabhängig vom Fahrzug selbst für unabdingbar gehalten. Diese Notwendigkeiten werden zukünftig durch ein System von der Firma LARDIS abgedeckt.

 

6. Kofferaufbau

 

Am 19.09.2017 wurde das Fahrgestell des künftigen Einsatzleitwagen 2 zum Hersteller für den Kofferaufbau überführt.

 

7. Zweites Aufbaugespräch bei der Firma Compoint

 

Bei einem Aufbaugespräch am 09.Oktober 2017 übererarbeitete der Einheitsleiter KBM Schröder, in Zusammenarbeit mit der Firma Compoint und einer externen Firma - welche mit dem Kofferaufbau beauftragt wurde -  die Ausschreibung des neuen ELW 2 im Detail. So wurde der Aufbau in einem sechsstündigen Gespräch präzisiert. Direkt am Fahrgestell konnten die Unterflurkästen und deren Höhen festgelegt werden. Verschiedene Prozesse wie die Platzierung der Fenster und Türen und die Raumaufteilung inkl. „Durchreichen“ konnten mittels verschiedener Zeichnungen zur besseren Visualisierung besprochen werden. Ebenfalls wurde die Markise und die Ausführung des Technikraums beplant. Als eine Herausforderung stellte sich die Wankstabilisation dar, doch im Gespräch mit den kompetenten Unternehmen konnte eine auf die Bedürfnisse der IuK-Einheit zugeschnittene Lösung gefunden werden. Konkret handelt es sich um einen Aufbau im „Sandwichsystem“ von 35mm Alu/Styropor-Platten. Zukünftig werden fünf Personen auf der Anfahrt im „Koffer“ mitfahren können. Eine Aufteilung des Innenraumes wird in drei Bereichen erfolgen. So wird zukünftig eine Zonierung in die Räume B: Besprechungsraum; C: Kommunikationsraum und D: Technikraum, für klare Abgrenzungen der verschiedenen Nutzungsbereiche sorgen. Der Aufbau hat eine Gesamtlänge von 6522,0 mm, eine Höhe von 2100,0 mm und eine Breite von 2410,0 mm. Die Farbe RAL 3000 wird für die klassische Optik und Signalwirkung sorgen. Ein zusätzliches Feature wird ein in die Außenfläche eingearbeitetes Stahlblech darstellen, welches im Schutz der Markise den Aushang verschiedener Informationen oder das Führen einer Lagekarte ermöglicht.

Das Aufbaugespräch trug dazu bei, das Bild unseres neuen Einsatzleitwagen 2 ein weiteres Mal ein Stück mehr zu vervollständigen.

Ein Dankeschön gilt der Firma Compoint und allen Beteiligten für die kompetente Unterstützung.

 

8. Beladung des neuen ELW 2

 

Parallel zu den Aufbauarbeiten unseres neuen Fahrzeuges, traf dessen separat ausgeschriebene Beladung am Standort der IuK-Einheit ein. Die verschiedenen Gegenstände werden in der finalen Phase in dem neuen Einsatzleitwagen verlastet.


9. Baufortschritt

 

 

 

 

 

 

 

Verzinkter Unterbau für die Aufbaukonstruktion.


Add-Blue-Tank, Dieseltank und Zusatztank (35l) für das Notstromaggregat.

 

 

 

 

 

 

 

Grundplatte (Multiplex) als Grundlage für einen Industrieboden. Die zwei Aussparungen sind für den Einbau der Stühle der Funkarbeitsplätze vorgesehen.


 

 

 

 

 

 

Durchgängiger Unterflurkasten.


"Kofferaufbau"


 

 

 

 

 

 

Schnitt-Seitenansicht (links):

Funkraum, Besprechungsraum,

Technikraum

 

 

 

 

 

 

Seitenansicht (rechts)

 


 

 

 

   "Kofferaufbau"

lackiert kurz vor dem  zusammenbau, Markise ebenfalls angebracht.

Entwürfe Zeichnung





Einbau der Technik und Inneneinrichtung



Das ganze Material einzubauen ist für die Spezialisten der Fa.Compoint überhaupt kein Problem. Die komplette Technik steht in den Startlöchern um eingebaut zu werden. Viele Meter, sogar Kilometer an Kabel braucht es um die Signale, Funksprüche und Bilder an die jeweiligen Arbeitsplätze und Bildschirme zu bringen. Sondersignale mit einem Presslufthorn sind ebenfalls verbaut, wie es ein Fahrzeug dieser Größe benötigt, um sich im Straßenverkehr Platz zu schaffen.                         

 

Bilder folgen.